Materiallager für Vögel
Ein nicht allzu aufgeräumter Garten ist ein wahres Materiallager für Vögel auf der Suche nach Nistmaterial. Ein verwehtes Schilfblatt auf dem Rasen, vom letzten Sturm herabgewehte Zweiglein, eine Stelle im Rasen, wo das Moos überhand nimmt, eine Vogelfeder, die bei der Körperpflege auf das Beet geschwebt ist – all das sind hervorragende Materialien für den Nestbau.
Hoch in der Luft oder versteckt am Boden
Vögel bauen die unterschiedlichsten Nester für ihre Jungen. Manche Vögel bauen kunstvolle Nester in den Zweigen, wieder andere erstellen ihre Nester auf oder in der Nähe des Bodens. Amseln bauen in Sträuchern aus Zweiglein, Moos, trockenen Grashalmen und feuchter Erde ein halbrundes Nest, in dem es die Amseljungen später schön behaglich haben. Hoch in einer Astgabel fertigt der Buchfink ein kunstvolles, Nest aus Moos, Grashalmen und Spinnweben, das außen mit Flechten verkleidet ist.
Bodenbrüter
Die Mönchsgrasmücke baut ihr Nest in dichter Vegetation in Bodennähe oder in Büschen. Es besteht aus feinen Halmen, kleinen Wurzeln und anderem zarten Pflanzenmaterial. Das Rotkehlchen fertigt ein Napfnest zwischen Baumwurzeln und anderen Höhlungen. Der Zaunkönig nistet dicht über dem Boden im Gebüsch, unter Wurzeln oder überhängenden Pflanzenbüscheln in einem kugeligen Moosnest.
Höhlenbrüter
Beutelmeise (Foto: Andreas Trepte, Lizenz: CC-BY-SA 2.5)
Blaumeisen und Kohlmeisen sind Höhlenbrüter. Die Blaumeise fertigt ein Nest aus Moos und anderen weichen Pflanzenteilen, das mit Federn gepolstert ist. Das Kugelnest der Schwanzmeise aus Moos und Flechten wird mit bis über 2000 Federn ausgekleidet. Goldhähnchen verweben mit Hilfe von Spinnenweben mehrere feine Seitenzweige äußerer Fichten- oder Tannenäste miteinander. Daran befestigen sie ein kugeliges Hängenest aus Moos und bis zu 3000 kleinen Federn.
