Kräuter für die Küche
Kräuter machen Gerichte schmackhafter und bekömmlicher. Viele der Mittelmeerkräuter wirken außerdem aufgrund ihrer ätherischen Öle keimtötend. Hier eine kleine Auswahl von Kräutern. Die meisten von ihnen lieben einen sonnigen Platz.
Bärlauch
Bärlauch ist ein schmackhaftes Kraut für die Küche. Die Blätter riechen und schmecken zart nach Knoblauch. Mit Olivenöl und Pinienkernen vermischt, ergeben sie ein köstliches Pesto. Man kann Bärlauch auch an Salate geben, an Frischkäse oder als Brotbelag nehmen. Das beste Aroma haben die Blätter vor der Blüte im April, ab März. Das Kraut wird 15 bis 30 Zentimeter hoch, liebt feuchten Lehmboden und kommt in der Natur im Wald vor. Achtung: Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Maiglöckchen!
Bohnenkraut
Bohnenkraut wird auch Wurstkraut genannt, da es traditionell in der Wurstherstellung seinen Platz hat. Es wird frisch und getrocknet verwendet und passt zu Fleisch, Wild, Wurst und Hülsenfrüchten. Gibt man ein paar Stängel Bohnenkraut zu Bohnen, werden sie bekömmlicher. Winterbohnenkraut wird etwa 30 cm hoch, ist winterhart und blüht von Juni bis August. Die winzigen Blüten sind hellviolett.
Borretsch
Borretsch heißt auch „Gurkenkraut“, weil es gurkenartig riecht und schmeckt. Daher passt es gut zu Gurkensalat. Aber auch in anderen Salaten macht es sich gut. Es passt zu Fisch, Eiern, Kartoffeln und Quark. Seine hübschen, sternchenartigen Blüten dienen auch der Dekoration. Borretsch ist einjährig, wird etwa 50 cm hoch und blüht von Juni bis September. Die leuchtend blauen Blüten sind eine wahre Bienenweide. Die Blätter sind behaart.
Estragon
Estragon ist ein wichtiger Bestandteil der berühmten Sauce Béarnaise, die so gut mit zartem Rinderfilet harmoniert. Das Kraut passt außerdem gut zu Fisch und sollte mitgekocht werden. Estragon wird auch zur Senfherstellung verwendet. Am aromatischsten ist der französische Estragon (Artemisia dracunculus). Die Pflanze wird 60 bis 150 cm groß und trägt unscheinbare grün-weiße Blüten von August bis Oktober. Estragon liebt einen sonnigen Platz, der aber ausreichend feucht sein sollte.
Oregano
Oregano, auch wilder Majoran oder Dost genannt, ist das typische Pizzagewürz. Getrocknet ist es aromatischer als frisch und unterscheidet sich damit von den meisten anderen Kräutern. Es passt außerdem gut zu Spaghetti, Fleisch, Tomaten und Soßen. Seine Blüten sind ein Bienenmagnet.
Oregano ist mehrjährig und wächst meist etwas niederliegend. Seine rosa Blüten erscheinen von Juli bis September. Er wird 30 bis 50 cm hoch.
Petersilie
Petersilie ist eine Vitamin-C-Bombe (150 mg/100 g) und sollte allein daher in keiner Küche fehlen. Sie passt zu fast allen Gerichten. Kleingehackte Petersilie auf einen Teller Gemüsesuppe gibt dieser den letzten Pfiff, in Salaten und Kartoffelsalat rundet sie den Geschmack ab.
Petersilie ist ein zweijähriges Kraut und wird bis zu 35 cm hoch. Es verträgt auch halbschattige Lagen. Da es mit sich selbst unverträglich ist, sollte man sie im Garten jedes Jahr an anderer Stelle aussäen. Es gibt glatte und krause Petersilie.
Pfefferminze
Ein Tee aus frischer Pfefferminze ist etwas Köstliches. Das Kraut passt aber auch zu Saucen, Suppen und Rohkost und ist appetitanregend. Pfefferminze wird bis zu 60 cm hoch und breitet sich im Garten sehr stark aus. Daher sollte man sie besser in einem Topf ziehen oder mit Topf ins Beet setzen. Die rötlichvioletten Blüten erscheinen von Juli bis September. Pfefferminze verträgt auch halbschattige Lagen.
Rosmarin
Wer denkt bei Rosmarin nicht gleich an einen köstlichen Lammbraten oder Lammkoteletts? Aber auch andere Fleischgerichte gehen gut mit dem herb-würzigen Rosmarin einher. Außerdem Grill-, Kartoffel- und Gemüsegerichte.
Der buschige Kleinstrauch wird 40 bis 70 cm groß. Seine hellvioletten kleinen Blüten, die von Mai bis Juni erscheinen, sind eine Bienenweide.
Salbei
Ein typisches Gericht, an das man Salbei gibt, ist Saltimbocca alla romana. Hier wird ein Kalbschnitzel mit ein paar Salbeiblättern und Schinken bedeckt, in der Pfanne gebraten und mit Weißwein abgelöscht. Der etwas kräftige Salbei kontrastiert sehr gut mit dem geschmacklich feinen Kalbfleisch. Salbei wächst breit buschig und wird 40 bis 70 cm hoch. Die blauvioletten Blüten erscheinen von Juni bis August.
Schnittlauch
Das kräftig-würzige Schnittlauch ist auch ein Basiskraut der Küche. Es passt zu fast allen Speisen, besonders gut zu Salaten und schmeckt, in kleine Ringlein geschnitten, mit seiner feinen Schärfe besonders gut auf einem Quarkbrot oder auf Pellkartoffeln.
Die Pflanze ist mehrjährig, bildet Horste und wird bis zu 30 cm hoch. Wenn ab Juni die schönen violetten Blüten erscheinen, verlieren die Stängel ihr Aroma und werden holzig. Sie müssen also vor der Blüte geerntet werden. Schnittlauch liebt kalkhaltige, feuchte Böden in sonniger Lage, gedeiht aber auch im Halbschatten.
Thymian
Das stark würzig duftende Thymian wird gerne als Gewürzkraut zu Geflügelgerichten genommen, nicht umsonst heißt es im Volksmund „Hühnerkohl“. Es passt auch zu Fleisch und Eintopfgerichten. Seine ätherischen Öle wirken gegen Bakterien und Pilze.
Thymian wächst niedrig und kompakt. Seine winzigen, hellrosa Blüten erscheinen von Juni bis August und sind eine Bienenweide.
Waldmeister
Im Mai gibt es die bekannte Maibowle, bei der Waldmeister eine wesentliche Rolle spielt. Erst das leicht angewelkte Kraut entwickelt das typische vanilleartige Waldmeisteraroma. Man sammelt es vor der Blüte, da es dann am aromatischsten ist. Waldmeister passt auch gut zu Fruchtsäften, sollte aber nicht in zu großen Mengen genossen werden. Er wächst bodendeckend, wird etwa 30 cm hoch und benötigt feuchte, kalkhaltige Böden im Schatten.
Zitronenmelisse
Dieses sehr wuchsfreudige Kraut duftet angenehm nach Zitrone. Ein Blättchen Zitronenmelisse verfeinert so manches Dessert oder Sommergetränk. Ein Tee beruhigt die Nerven und entspannt. Man erntet die jungen Blätter bevor im Juni die ersten weißen Blüten erscheinen. Melisse wird 50 bis 100 cm hoch und breitet sich gerne im Garten aus. Sie liebt einen sonnigen Standort. Melisse ist winterhart.
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